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AutorenbildDaniel Stein

RICHTIGSTELLUNG - INFOS FÜR ÄRZTE UND PATIENTEN

Aktualisiert: 19. Apr. 2020

Medizinisch notwendige Behandlungen weiterhin möglich

+++ externer Videolink zu YouTube +++


Liebe Patienten, liebe Ärzte,


seit der Pressekonferenz von Angela Merkel am 22. März herrscht große Verunsicherung bei Patienten, Ärzten und sogar Ämtern der Städte und Gemeinden. Fälschlicherweise war die Rede von Schließungen von Massagepraxen, welches nun viele Menschen denken lässt, auch Physiotherapeuten müssen schließen.

Hier ein Textausschnitt aus der Pressekonferenz:


"...Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoostudios und ähnliche Betriebe werden geschlossen, weil man in diesem Bereich eine körperliche Nähe hat, die ja unabdingbar für die Berufsausübung ist, und sie deshalb nicht zu den Leitlinien, die wir uns gegeben haben, passen."


Weiterhin heißt es und das ist relevant:


"Medizinisch notwendige Behandlungen bleiben weiterhin möglich."


Gemeint waren nicht Massagepraxen, sondern Massagesalons, da sie im Gegensatz zu Massagepraxen und Physiotherapiepraxen nicht therapeutisch arbeiten, also keine Heilmittelverordnungen (Rezepte) annehmen dürfen und somit nicht als systemrelevant eingestuft werden. In der vorausgegangen PK von Herrn Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde dies noch richtig kommuniziert.


Erschwerend kam hinzu, das die Allgemeinverfügungen der Länder und Landkreise eine erneute Falschinformationen verbreiteten, in denen sogar eine gesonderte ärztliche Bescheinigungen für medizinisch notwendige Behandlungen gefordert wurde.


Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, in Person von Herrn Dr. Thomas Horn, hat aber recht schnell reagiert und klar gestellt:


"Es dürfen Patienten/innen mit ärztlicher Verordnung (Heilmittelverordnung/Rezept) behandelt werden, deren Behandlung nach Beurteilung der physiotherapeutisch Behandelnden unaufschiebbar ist."

Was heißt das jetzt genau?

Praxen für Physiotherapie sind als systemrelevant eingestuft und somit als medizinische Sekundärversorgung Bestandteil der medizinischen Grundversorgung. Daher sind die Physiotherapiepraxen in Deutschland aktuell weiter geöffnet und Heilmittelverordnungen bundesweit zulässig.


Es gibt Einschränkungen!

Behandlungen mit Krankengymnastik, Lymphdrainagen und manueller Therapie sind nur möglich, wenn sie medizinisch notwendig und unaufschiebbar sind. Hier einige Beispiele:


  • chronische Störungen des Lymphsystems

  • neurologische Erkrankungen

  • Erhalt oder Wiederherstellung der Berufsfähigkeit

  • starke Schmerzen

  • Nachbehandlungen von kürzlich erlittenen Brüchen und nach Operationen

  • Dekubitusprophylaxe

  • schwere Atemwegserkrankungen

  • Behandlungen zur Vermeidung von Folgeschäden oder Bewegungseinschränkungen

Alle medizinisch nicht notwendigen Behandlungen und Selbstzahlerleistungen, wie Wellnessmassagen, dürfen aktuell nicht durchgeführt werden.

Was ist mit der Ansteckungsgefahr?

Die Physiotherapiepraxen in Deutschland stehen unter ständiger Aufsicht der lokalen Gesundheitsbehörden. In den Praxen arbeiten medizinisch hochqualifizierte Mitarbeiter, mit einer professionellen Ausbildung, auch in Hygienestandards.

Hygiene und gründliches Desinfizieren hat für uns oberste Priorität, um Sie, aber auch uns zu schützen.


Hygienische Maßnahmen:


  • direkt bei Praxiseintritt und auch beim Verlassen desinfiziert der Patient seine Hände

  • es folgt eine Aufklärung über Hygieneverhaltensregeln

  • Abstandsregeln im Wartebereich werden eingehalten

  • Risikopatienten und deren Behandler erhalten einen Mund-Nasenschutz und Einmalhandschuhe

  • Behandlungen werden - soweit möglich - aktiv abgehalten, also kontaktlos

  • muss der Therapeut doch Handanlegen, nutzt er ebenfalls einen Mund-Nasenschutz und Einmalhandschuhe

  • nach der Behandlung werden Behandlungsliegen und Gerätschaften desinfiziert und der Raum gelüftet

  • Türklinken und andere Kontaktflächen werden regelmäßig desinfiziert


Die Gefahr einer Ansteckung ist also deutlich geringer, als im Supermarkt, der Bank oder an ähnlichen Orten. Der Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter hat absolute Priorität.


Viele Patienten brauchen die Therapie

Jetzt liegt es an Ihnen, liebe Ärzte, für die notwendige Versorgung derer zu sorgen, die das Gesundheitssystem ebenfalls brauchen. Ach in Zeiten, wo sich alles um COVID19 dreht.


Aber auch Sie als Patient dürfen aktiv (besser telefonisch) auf die Ärzte zugehen. Viele Ärzte sind aktuell einfach überlastet und würden Ihnen sicherlich gerne helfen, wenn Sie wissen wie!


In diesem Sinne - bleiben Sie gesund!


Daniel Stein

Gesundheitszentrum Neuenkirchen




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